lundi 6 janvier 2014

Neel Jani, Porsche-Werksfahrer aus Jens bei Biel: "Ich bin überglücklich!"

2014 wird für Neel Jani ein sehr wichtiges Jahr sein. Der neue Schweizer Porsche-Werksfahrer spricht über seine neue Herausforderung.

Text: Laurent Missbauer

Neel Jani, Porsche-Werksfahrer aus Jens bei Biel. (Foto Laurent Missbauer)
Neel Jani, 2014 werden Sie in der Sportwagen-Weltmeisterschaft und bei den 24 Stunden von Le Mans den neuen Porsche LMP1-Rennwagen fahren. Wie fühlt man sich als Porsche-Werkspilot?Neel Jani: «Überglücklich! Für Porsche in der WEC (Anm. der Red.: World Endurance Championship) und bei den 24 Stunden von Le Mans zu starten, ist die Erfüllung eines Traums. Porsche ist im Bereich Sportwagen mit keiner anderen Marke vergleichbar und ich bin stolz, nun ein Teil des Porsche-Werksteams zu sein. Mein Ziel ist es, innerhalb der nächsten Jahre die 24 Stunden von Le Mans zu gewinnen und den Weltmeistertitel in der WEC mit Porsche zu holen. Ich möchte nicht nur an die erfolgreiche Geschichte von Porsche anknüpfen, sondern einen neuen Teil davon schreiben. Porsche ist einfach Porsche! Mit dem LMP1 geht es um den Gesamtsieg, das hat für mich eine sehr grosse Bedeutung. Es ist fast eine einmalige Chance, bei einem neuen LMP1-Projekt von Anfang an dabei zu sein. Es ist ein grosse Ehre, für Porsche in Le Mans zu fahren.»

Jo Siffert. (Foto Archiv)

Neel Jani, Porsche-Werksfahrer.
(Foto Porsche AG)
Ein Schweizer fährt in Le Mans für Porsche, da kommen Erinnerungen auf…«Ja, es ist historisch bedeutsam, wenn man bedenkt, dass schon Jo Siffert und Herbert Müller in den Siebziger Jahren für Porsche die fantastischen 917 gefahren sind. Es ist wirklich eine grosse Ehre, solchen Namen nachzufolgen.»

Herbert Müller. (Foto Archiv)
Was bedeutet Porsche für Sie?
«Porsche steht für Höchstleistung und Performance. Im Laufe der Jahre vereinte die Marke jedoch sehr gut Sportlichkeit und Luxus, da es eine echte Nachfrage gab. Die Porsche die ich am meistens mag, sind aber die echten Rennsportwagen wie der 911 GT3 RS. Als ich 2008, auf Einladung der Porsche AG, im Rahmen des Grand Prix von Deutschland, meine Premiere im Supercup feierte, durfte ich vorher zwei Wochen lang einen 911 GT3 RS fahren. Ich genoss ihn wirklich!»

2008 fuhren Sie auch zum ersten Mal einen Porsche Sport-Prototyp?
«Ja, ich durfte im Magny-Cours den Porsche RS Spyder von Fredy Lienhard testen. Ich habe sehr gute Erinnerungen an diesem wunderschönen Porsche. 2009 fuhr ich ihn nochmals an der Bergprüfung in Altbüron, Kanton Luzern.»

Die Liebesgeschichte zwischen Neel Jani und Porsche ist also nicht von heute?
«Die hat vor mehr als 25 Jahre angefangen! Mein Vater hatte ja einen tollen 911 2.7 RS. Leider musste er ihn verkaufen, um meine Rennkarriere zu finanzieren. Dann kaufte er sich einen roten 944 S2 Cabriolet. Dieses Auto ist noch heute sehr schön und wird meistens von meiner Schwester Reena gefahren.»

Ihre Premiere im Carrera Supercup, im Rahmen des Grand Prix von Deutschland von 2008, war eine grosse Herausforderung…
«Das Niveau war sehr hoch und es brauchte eine Menge 911er-Erfahrung, um mit den besten Porsche-Spezialisten mitzuhalten. Diese 911er-Erfahrung hatte ich nicht. Ich qualifizierte mich im Mittelfeld und wurde in der ersten Runde abgeschossen. Ich wurde dann Letzter und die einzige gute Erinnerung war, dass ich, dank vieler Überholmanöver, sehr schnell einige Plätze gut machte. Tatsächlich gab es eine weitere gute Erinnerung. Wie schon erwänht, durfte ich vorher einen 911 GT3 RS zwei Wochen lang fahren. Er hatte enorme Power und lass sich überraschend präzise steuern. Ein Sportgerät im besten Sinne!»

Unter Ihrem heutigen Porsche-Teamkollegen kennen Sie Timo Bernhard am bestens…«Ja, ich kannte ihn schon, als er 1999 den 3. Rang in der deutschen Formel Ford Meisterschaft für das Team von Andreas Jenzer holte. Jenzer Motorsport befindet sich ja in Lyss, also nicht sehr weit von meinem Domizil am Bielersee. Ich selber fuhr für Andreas Jenzer. 2002 wurden wir Vize-Europameister in der Formel Renault 2000 und in der darauffolgenden Saison wurden wir Vize-Europameister in der Formel Renault V6.»

Neel Jani am Lenkrad des Porsche 919
Hybrid LMP1. (Foto Porsche AG)
Sind Sie eigentlich verheiratet?«Nein, aber ich habe seit langer Zeit eine Freundin. Sie kommt aus Indianapolis und ich habe sie kennengelernt, als ich in der Formel 1 Freitagsfahrer war.»Laurent Missbauer
Jo Siffert. (Archiv)
Herbert Müller. (Archiv)
Jo Siffert und Herbert Müller waren beide
Porsche 917-Werksfahrer. (Archiv)

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