2014 wird für Neel Jani ein sehr wichtiges Jahr sein. Der neue Schweizer Porsche-Werksfahrer spricht über seine neue
Herausforderung.
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Neel Jani, Porsche-Werksfahrer aus Jens bei Biel. (Foto Laurent Missbauer) |
Neel Jani, 2014 werden Sie in der Sportwagen-Weltmeisterschaft und bei den 24 Stunden von Le Mans den neuen Porsche LMP1-Rennwagen fahren. Wie fühlt man sich als Porsche-Werkspilot?Neel
Jani: «Überglücklich! Für Porsche in der WEC (Anm. der Red.: World
Endurance Championship) und bei den 24 Stunden von Le Mans zu starten,
ist die Erfüllung eines Traums. Porsche ist im Bereich Sportwagen mit
keiner anderen Marke vergleichbar und ich bin stolz, nun ein Teil des
Porsche-Werksteams zu sein. Mein Ziel ist es, innerhalb der nächsten
Jahre die 24 Stunden von Le Mans zu gewinnen und den Weltmeistertitel in
der WEC mit Porsche zu holen. Ich möchte nicht nur an die erfolgreiche
Geschichte von Porsche anknüpfen, sondern einen neuen Teil davon
schreiben. Porsche ist einfach Porsche! Mit dem LMP1 geht es um den
Gesamtsieg, das hat für mich eine sehr grosse Bedeutung. Es ist fast
eine einmalige Chance, bei einem neuen LMP1-Projekt von Anfang an dabei
zu sein. Es ist ein grosse Ehre, für Porsche in Le Mans zu fahren.»
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Jo Siffert. (Foto Archiv) |
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Neel Jani, Porsche-Werksfahrer.
(Foto Porsche AG) |
Ein Schweizer fährt in Le Mans für Porsche, da kommen Erinnerungen auf…«Ja,
es ist historisch bedeutsam, wenn man bedenkt, dass schon Jo Siffert
und Herbert Müller in den Siebziger Jahren für Porsche die fantastischen
917 gefahren sind. Es ist wirklich eine grosse Ehre, solchen Namen
nachzufolgen.»
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Herbert Müller. (Foto Archiv) |
Was bedeutet Porsche für Sie?
«Porsche
steht für Höchstleistung und Performance. Im Laufe der Jahre vereinte
die Marke jedoch sehr gut Sportlichkeit und Luxus, da es eine echte
Nachfrage gab. Die Porsche die ich am meistens mag, sind aber die echten
Rennsportwagen wie der 911 GT3 RS. Als ich 2008, auf Einladung der
Porsche AG, im Rahmen des Grand Prix von Deutschland, meine Premiere im
Supercup feierte, durfte ich vorher zwei Wochen lang einen 911 GT3 RS
fahren. Ich genoss ihn wirklich!»
2008 fuhren Sie auch zum ersten Mal einen Porsche Sport-Prototyp?
«Ja,
ich durfte im Magny-Cours den Porsche RS Spyder von Fredy Lienhard
testen. Ich habe sehr gute Erinnerungen an diesem wunderschönen Porsche.
2009 fuhr ich ihn nochmals an der Bergprüfung in Altbüron, Kanton Luzern.»
Die Liebesgeschichte zwischen Neel Jani und Porsche ist also nicht von heute?
«Die
hat vor mehr als 25 Jahre angefangen! Mein Vater hatte ja einen tollen
911 2.7 RS. Leider musste er ihn verkaufen, um meine Rennkarriere zu
finanzieren. Dann kaufte er sich einen roten 944 S2 Cabriolet. Dieses
Auto ist noch heute sehr schön und wird meistens von meiner Schwester
Reena gefahren.»
Ihre Premiere im Carrera Supercup, im Rahmen des Grand Prix von Deutschland von 2008, war eine grosse Herausforderung…
«Das
Niveau war sehr hoch und es brauchte eine Menge 911er-Erfahrung, um mit
den besten Porsche-Spezialisten mitzuhalten. Diese 911er-Erfahrung
hatte ich nicht. Ich qualifizierte mich im Mittelfeld und wurde in der
ersten Runde abgeschossen. Ich wurde dann Letzter und die einzige gute
Erinnerung war, dass ich, dank vieler Überholmanöver, sehr schnell
einige Plätze gut machte. Tatsächlich gab es eine weitere gute
Erinnerung. Wie schon erwänht, durfte ich vorher einen 911 GT3 RS zwei
Wochen lang fahren. Er hatte enorme Power und lass sich überraschend
präzise steuern. Ein Sportgerät im besten Sinne!»
Unter Ihrem heutigen Porsche-Teamkollegen kennen Sie Timo Bernhard am bestens…«Ja, ich kannte ihn schon, als er 1999 den 3. Rang in der deutschen Formel Ford
Meisterschaft für das Team von Andreas Jenzer holte. Jenzer Motorsport
befindet sich ja in Lyss, also nicht sehr weit von meinem Domizil am
Bielersee. Ich selber fuhr für Andreas Jenzer. 2002 wurden wir
Vize-Europameister in der Formel Renault 2000 und in der darauffolgenden
Saison wurden wir Vize-Europameister in der Formel Renault V6.»
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Neel Jani am Lenkrad des Porsche 919
Hybrid LMP1. (Foto Porsche AG) |
Sind Sie eigentlich verheiratet?«Nein, aber ich habe seit langer Zeit eine Freundin. Sie kommt aus Indianapolis und ich habe sie kennengelernt, als ich in der Formel 1 Freitagsfahrer war.»
Laurent Missbauer
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